hier verwendete Begriffe und was darunter zu verstehen ist

Apotheker-G.: G. mit Heil- und Giftpflanzen, Synonyme: Heilkräuter-G., Arznei-G., Gift-G., Geheimer G. (diese Bezeichnung kann sich allerdings auch auf den "geheimen" Zugang beziehen)

Aroma-/Duft-G: Sammlung von Pflanzen, die einen charakteristischen Duft verbreiten oder aus denen sich entsprechende Essenzen gewinnen lassen

autochthone Vegetation: Vegetation, die sich an diesem Standort ohne wesentlichen Einfluss des Menschen einstellt. Im Endstadion ist das in den gemäßigten Breiten meist ein naturnaher Wald aus Gehölzen und Stauden, deren Varietäten und Formen sich über Jahrhunderte an den Standort angepasst haben

Bäume: dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend sind damit Pflanzen mit baumförmiger Lebensform gemeint, neben Laub- und Nadelbäumen also z. B. auch Baumfarne, Palmen und Ginkgo 

Botanischer G.: systematisch angelegte Pflanzensammlungen mit Beschriftung

Bluebells, Blue Bells: Hyacinthoides non-scripta, früher Scilla nutans, deutsch: (Atlantisches oder Englisches) Hasenglöckchen, Blaue Traubenblüte oder Waldhyazinthe, in den Woodlands und Woodland Gardens Großbritanniens verbreitet und beliebt (hier erwähnt, weil es einige Verwirrung über die Bezeichnung gibt)

Champion-Tree: Einzelbaum, der aufgrund seiner Größe, seines hohen Alters, seiner Seltenheit oder seiner historischen Bedeutung ein außergewöhnliches Beispiel seiner Art darstellt; die Liste der Champion Trees - in Deutschland Rekord-Bäume - wird weltweit von den jeweiligen dendrologischen Gesellschaften des Landes geführt, in Deutschland gemeinsam von der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft und der Gesellschaft Deutsches Arboretum

Cottage G.: staudenreicher G. mit formalen, naturnahen und spielerischen Bestandteilen, häufig mit Nutz-G., Grasflächen und Wasserelementen: weder klassischer Landschafts-, noch streng formaler G.

Country Park: in Großbritannien die Bezeichnung für ein Gebiet, dass der Erholung auf dem Land dienen soll, die Bezeichnung ist geschützt, sie wird verliehen und erfordert definierte Mindestvoraussetzungen; diese lassen ein weites Spektrum hinsichtlich Entstehungsgeschichte, Bewirtschaftung (Gastronomie, Kinderbelustigung, Sportmöglichkeiten, Veranstaltungen, Eintrittsgeld), Logistik (Wegeausbau, Parkplätze und sonstige Einrichtungen) sowie für den Wert für Umwelt und Naturschutz zu; ein Teil der Country Parks entspricht den Woodlands Garden oder Woodlands (siehe dort)

Farb-G.: Sammlung von Pflanzen mit bestimmten Farb- und/oder Färbeeigenschaften

Follies (engl., Einzahl Folly): englische Bezeichnung (wörtlich Torheiten, Narreteien) in der Gartenkunst für ungewöhnliche, oft nur ästhetischen Zwecken dienende Zierbauten (Grotten, Türme, Ruinen, usw.); sie sind vor allem in romantischen Landschaftsgärten zu finden

Formaler G.: ein G. mit geometrischen Formen und Symmetrieachsen, wird oft als Gegensatz zum Landschaftsgarten verstanden

Formschnittkunst: die Kunst, geeignete Pflanzen durch regelmäßiges Beschneiden in eine bestimmte Form zu bringen; Broderie und Topiari sind spezielle Formen dieser Kunst; hierfür besonders geeignet sind immergrüne Gehölze wie Buchs, Stechpalme, Eibe und Scheinzypresse, aber auch Liguster und Hainbuche; die in Form geschnittenen Gehölze sind typische Bestandteile formaler G., hier bezieht sich der Begriff auf Formen, die über rechtwinklige Hecken- oder Einzelbaumschnitte hinausgehen 

Frühlingsblüher: krautige, meist ausdauernde Pflanzen, die aufgrund ihrer Speicherorgane (Zwiebeln, Rhizome, Knollen) bereits am Anfang der Vegetationszeit Blüten hervorbringen, um damit z. B. in Laubwäldern die kurze Zeit des Lichteinfalls oder in sommertrockenen Regionen die Bodenwasservorräte zu nutzen; bekannte Vertreter sind z. B. Narzissen, Schneeglöckchen, Bluebells, Krokusse, Blaustern, Adonisröschen, Bärlauch, Alpenveilchen, Schachbrettblumen, Christrosen, Schwertlilien, Märzenbecker, Traubenhyazinthen, Schlüsselblumen, Tulpen, Veilchen, Küchenschellen

Gemüse-G.: Garten mit Anbau von Gemüse, auch unter gestalterischen Gesichtspunkten

Ha-Ha (engl.): durch Geländegestaltung verborgene Schutz-Abgrenzung, z. B. eine Mauer, die in einer Geländemulde verläuft, damit soll ein ungestörter, weiter Blick in die Landschaft ermöglicht werden; von dem berühmten Landschaftsarchitekten Charles Bridgeman (1690-1738) im 18. Jh. erstmals in Stowe (England) verwirklicht

Landschaftsgarten: ein Park, bei dessen Gestaltung die Natur nachempfunden wird (auch: Englischer G.)

naturnaher Wald: vom Mensch weitgehen unbeeinflusster Bereich, oft in klimatisch und bodenbedingt kargen Gegenden in Garten-Randzonen anzutreffen; oft sind hier Wanderwege angelegt

Öffentlicher Park: G. oder Park, der von einer Gebietskörperschaft (Kommune, Bezirk, Land) betrieben wird; i. d. R. ist er täglich, oft zeitlich unbegrenzt und kostenlos zugänglich ist, oft mit Service-Einrichtungen

Orang​erie: nicht geheiztes Glashaus, Synonyme: Gewächshaus, Treibhaus, Winterhaus, Kalthaus

Parterre: ebener, niedrig bepflanzter und formal gestalteter Garten, meist einem Gebäude vorgelagert und mit einem Wasserelement (Wasserbecken, Fontaine o. ä.) in der Mitte ausgestattet

Pergola: Rankgerüst mit Pflanzenbewuchs, z. B. mit Glyzinien, Wein, Efeu, Prachtwinde, . . . , vom Rosenbogen bis zum großen Pflanzentunnel

Stauden: nicht klar abgegrenzte gärtnerische Sammelbezeichnung für jedes Jahr blühende, ausdauernde, nicht oder nur wenig verholzende Pflanzen, bei denen im Herbst - nicht direkt nach der Blüte wie bei den Frühlingsblühern - die oberirdischen Triebe absterben ("einziehen"), z. B. Sonnenhut, Phlox, Pfingstrose, Rittersporn, Funkien, Christrosen, Bärlauch, Bananen; Staudenbeete werden in Großbritannien herbaceous borders genannt, weil sie oft den halbhohen Rand zwischen Rasenfläche und den dahinter wachsenden höheren Gehölzen bilden

Steingarten: Garten, in dem das geologische Ausgangsgestein eine prägende Rolle spielt

Sunken Garden (engl.): "versunkener G." oder "Sinkgarten"; gärtnerisch gestaltete Fläche, meist an einer Tiefstelle des Gartens, deshalb auch oft mit einem Wasserelement (Teich, Pool, Wasserlauf) verbunden oder auf feuchtem Standort (z. B. Moor-Garten, Nasswiese) 

Terrassen: Garten in mehreren Ebenen, oft mit weitem Blick

Tropenhaus: in den kühleren Jahreszeiten geheiztes Gewächshaus

ummauerter Garten: mit einer Mauer umgebener Garten, meist in Hausnähe, ursprünglich der Küchen- oder Nutz-, auch sog. Bauerngarten mit Gemüse, Obst, und Kräutern, meist auch Zierpflanzen, wie z. B. niedrige Umgrenzungen mit Buchs, Stauden- und Schnittblumenbeet (in Großbritannien: Walled Garden)

Walled Garden (engl.): siehe ummauerter Garten

Woodland Gardens (engl.): waldbetonte Landschaftsgärten, meist in Großbritannien, oft mit Wanderwegen durchzogen; die Grenze von Woodland Gardens über Woodlands bis hin zum naturnahen Wald ist fließend, bestimmend ist Art und Intensität des menschlichen Eingriffs

Woodlands (engl.): Wälder mit wenig intensiver Bewirtschaftung in Großbritannien, oft mit Gehölzen aus fernen Regionen, bis hin zum naturnahen Wald (siehe dort)

Ziergarten: Garten, der den Mensch alleine durch seine ansprechende Optik erfreut (was natürlich auch ein Nutzen ist). Der Begriff wird hier für Gärten verwendet, die keiner materiellen Nutzung unterliegen, sich einer weitergehenden Stilrichtung wie z. B. Landschafts-, Barock-, Lust-, Skulpturen-, Stein-, Wasser- oder Japangarten aber nicht zuordnen lassen